Betriebliches Gesundheitsmanagement erklärt

Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren vom betrieblichen Einsatz für die Gesundheit ihrer Beschäftigten.

Beratung und Begleitung zur Einführung eines effektiven Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ohne großen Aufwand bietet das Nordhessen Netzwerk Betriebliche Gesundheit. Es besteht aus kooperierenden Krankenkassen, IHK Kassel-Marburg, Handwerkskammer Kassel, nordhessische Wirtschaftsförderungen, Nordhessen Hessenmetall, Unternehmer Verband Nordhessen, Deutsche Rentenversicherung Hessen, VBG gesetzliche Unfallversicherung, Integrationsamt des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Gesundheitsamt der Region Kassel, Gesunder Schwalm-Eder-Kreis+ und Gesunder Werra-Meißner-Kreis.

 

 

 

Gesetzliche Grundlage

Die Leistungen der Krankenkassen zur Gesundheitsförderung in Betrieben gemäß § 20 Abs. 4 Nr. SGB V sind in § 20b Abs. 1 SGB V geregelt:

 

Die Krankenkassen fördern mit Leistungen zur Gesundheitsförderung in Betrieben (betriebliche Gesundheitsförderung) insbesondere den Aufbau und die Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen. Hierzu erheben sie unter Beteiligung der Versicherten und der Verantwortlichen für den Betrieb sowie der Betriebsärzte und der Fachkräfte für Arbeitssicherheit die gesundheitliche Situation einschließlich ihrer Risiken und Potenziale und entwickeln Vorschläge zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation sowie zur Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen und Fähigkeiten und unterstützen deren Umsetzung. Für im Rahmen der Gesundheitsförderung in Betrieben erbrachte Leistungen zur individuellen, verhaltensbezogenen Prävention gilt § 20 Abs. 5 Satz 1 entsprechend.

 

 

 

 

Vorteile für kleine und mittelständische Unternehmen

Aktuell wird das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hauptsächlich in großen Unternehmen angewendet und erzielt dort große Wirkung. Es hilft dabei, die Anzahl krankheitsbedingter Ausfälle zu reduzieren und somit Kosten einzusparen. Zudem steigert es die Produktivität und Motivation im Unternehmen. Im Allgemeinen fühlen sich die Mitarbeiter zufriedener und sind gesünder. Diese Vorteile können auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) nutzen. Engagierte und vor allem gesunde Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg!

 

Welche Vorteile ergeben sich für Ihr Unternehmen?

 

  • Zufriedenere und leistungsfähigere Mitarbeiter
  • Besseres Betriebsklima
  • Stärkere Bindung Ihrer Mitarbeiter an das Unternehmen
  • Positiveres Image für Ihr Unternehmen
  • Weniger Arbeitsausfälle
  • Höhere Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit
  • Vorteile bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter
  • Geringere Mitarbeiterfluktuation

 

 

 

Fünf Erfolgsfaktoren

  1. Zustimmung der Führungskräfte: Nur wenn die oberste Führungsebene von der Bedeutung der Gesundheit überzeugt ist, kann eine Wandel der Unternehmenskultur stattfinden.

  2. Einbeziehung von Führungskräften, Mitarbeitern, Auszubildenden, Betriebsrat, Fachkräften für Arbeitssicherheit und Betriebsärzten von Anfang an.

  3. Regelmäßige und transparente Kommunikation stellt sicher, dass alle Mitarbeiter über die Ziele, Maßnahmen und Fortschritte des BGM informiert sind und aktiv daran teilnehmen können.

  4. Das Projekt sollte im Rahmen des PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) regelmäßig hinterfragt und optimiert werden.

  5. Jeder Mitarbeiter trägt in erster Linie selbst die Verantwortung für seine Gesundheit. Das Unternehmen kann lediglich einen Rahmen schaffen, in dem gesundes Arbeiten ermöglicht wird.

 

 

 

Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung

Der Begriff "Prävention" leitet sich vom lateinischen Wort "praevenire" ab und bedeutet "verhüten" oder "zuvorkommen". Im Gesundheitswesen umfasst Prävention zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, um Krankheiten oder gesundheitlichen Schädigungen vorzubeugen, das Erkrankungsrisiko zu verringern oder das Auftreten der Krankheit zu verzögern.

 

Welche Arbeitsbedingungen sind tendenziell gesundheitsgefährdend?

 

  • Kombination aus geringem Handlungsspielraum und hoher Arbeitsintensität bei gleichzeitig geringer sozialer Unterstützung
  • Ungleichgewicht zwischen beruflich geforderter Leistung und erhaltener Belohnung/Wertschätzung
  • Überstunden
  • Schichtarbeit (Abend- und Nachtschichten)
  • Rollenstress
  • Aggressives Verhalten am Arbeitsplatz
  • Arbeitsplatzunsicherheit

 

 

 

Leitfaden Prävention

Die Arbeit des Nordhessen Netzwerks Betriebliche Gesundheit basiert auf den im Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverband genannten drei Handlungsfeldern:

 

  • Beratung zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung
  • Gesundheitsförderlicher Arbeits­- und Lebensstil
  • Überbetriebliche Vernetzung und Beratung

 

Laden Sie sich den Leitfaden Prävention vom GKV-Spitzenverband in der Fassung vom 27. März 2023 herunter.