Gemeinsam mit jungen Menschen die Zukunft für Nordhessen gestalten
 

Dr. Jürgen Spalckhaver (Vorstandsvorsitzender Pro Nordhessen e.V.) Claus-Peter Müller von der Grün (Moderation) Markus Exner (Geschäftsführer Pro Nordhessen e.V.) Kai Georg Bachmann (Geschäftsführer Regionalmanagement Nordhessen GmbH) Juri Galkin (Gründer Initiative für Wirtschaftliche Jugendbildung gGmbH Prof. Dr. Ute Clement (Präsidentin Universität Kassel) Marlon Rusch (Straßenbaugeselle Konrad Emmeluth GmbH & Co. KG Olaf Kieser (Vorsitzender der Geschäftsführung EAM GmbH & Co. KG) Jürgen Sauerwald (Personalleiter B. Braun Service SE & Co. KG).

Das Herbstevent von Pro Nordhessen e.V. stellte sich dem demografischen Wandel

Rund 140 Teilnehmer folgten zum Thema „Generation Z – wie halten wir die junge Generation in Nordhessen?“ einer Einladung von Pro Nordhessen e.V. am 27. Oktober zum Herbstevent ins Foyer der EAM. Es war dort die erste größere Veranstaltung seit Beginn der Pandemie, und Olaf Kieser, Vorsitzender der Geschäftsführung der EAM GmbH & Co. KG, begrüßte als neuer Hausherr ebenso erfreut wie gespannt die För-dervereinsmitglieder und geladenen Gäste. Schließlich hatte man sich mit der Frage-stellung einer Herausforderung angenommen, die Unternehmen und Kommunen gleichermaßen betrifft und von großer gesellschaftlicher Relevanz ist. Dr. Jürgen Spal-ckhaver, Vorstandsvorsitzender von Pro Nordhessen e.V., betonte in seinem Grußwort, dass man mit der jungen Generation sprechen will und nicht über sie, womit zugleich die Zusammensetzung des Podiums geklärt war. Man müsse junge Menschen verste-hen, um in Wirtschaft und Gesellschaft richtig zu agieren und als Region zukunftsfähig zu bleiben, man muss die Wünsche und Bedürfnisse kennen, um sie für einen Beruf, Arbeitsplatz oder das Ehrenamt begeistern zu können. Dem schloss sich Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH, an und rief dazu auf, die Zukunft gemeinsam zu gestalten, was sicher mitunter auch Mut braucht in den Entscheidungen.

Mit ihrem Vortrag „Zukunft für Nordhessen – wie halten wir junge Menschen in der Region?“ führte die neue Präsidentin der Universität Kassel, Frau Prof. Dr. Ute Clement, recht vielschichtig und informativ in die Problematik ein. Als Fachgebietsleiterin für Be-rufs- und Wirtschaftspädagogik zog sie nicht nur Zahlen des statistischen Landesamts heran, sondern auch Erkenntnisse aus Befragungen und wissenschaftlichen Untersu-chungen. So wird sich das ungleiche Verhältnis von Angebot und Nachfrage bei Fach-kräften in den nächsten zehn Jahren mit bis zu 27,5 % wesentlich verschärfen, in den Geisteswissenschaften sogar stärker als bei den Ingenieursberufen. Spannend war auch das Wirken sogenannter Verharrungskräfte, denn die jungen Menschen wollen in ihrer Heimat bleiben. Frau Prof. Clement hatte zwei Ansätze parat: In Nordhessen wir der demografische Wandel durch Migration ausgeglichen werden, was eine Integration in den Arbeitsmarkt erfordert. Und man muss das Heimatgefühl ermöglichen und stär-ken. Als Stellschrauben dienen Ausbildung, Arbeitsorganisation, Strukturen und Auf-stiegschancen. Junge Menschen stellen sich die Fragen, „Wer kann ich werden, wenn ich in dieser Region arbeite?“ und „Warum lohnt es sich, hier zu arbeiten?“. Nordhessen muss da Raum schaffen für mentale Bilder, Resonanz für ein biografisches Gefühl ge-ben sowie sich als ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig agierende Region prä-sentieren. Die Universität Kassel bietet sich hierbei den Unternehmen als Verbündeter an, um Transformation zu ermöglichen.

Gespannt verfolgten die Zuhörer auch die Gesprächsbeiträge der Podiumsgäste. Straßenbaugeselle Marlon Rusch von der Konrad Emmeluth GmbH & Co. KG ist fest in seiner Heimat verwurzelt und möchte das soziale Umfeld nicht missen. Berufliche An-reize sah er im Handwerk durch Leistungswettbewerbe, wünschte sich jedoch bessere öffentliche Verkehrsanbindungen im ländlichen Raum. Jürgen Sauerwald, Personallei-ter bei B. Braun Service SE & Co. KG, konnte die Heimatverbundenheit junger Men-schen nur bestätigen und sprach von den Eltern als wichtigstem Faktor bei der Berufs-wahl. Leya Bilgic, Gründerin von SHARDS, war speziell wegen der Kunsthochschule mit ihrem Fachbereich Produktdesign nach Kassel gezogen und will sich nun von der zentral gelegenen documenta-Stadt und dem reichhaltigen kulturellen Angebot nicht mehr trennen. Fürs Gründen fand auch Jungunternehmer Juri Galkin Kassel toll. Doch für die Zukunft seiner Initiative für Wirtschaftliche Jugendbildung gGmbH sucht er stärker die Nähe zu den Banken und der Politik und wechselt Ende des Jahres nach Frankfurt. Insgesamt stellte sich das mobile und flexible Arbeiten mit seiner Standorterweite-rung abseits urbaner Zentren als große Chance heraus. Defizite wurden noch in der Vernetzung zwischen Unternehmen und jungen Menschen ausgemacht sowie beim Anteil von Frauen.


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