„Doppelwumms“ für die Digitalisierung – Runder Tisch und Digitalforum Nordhessen 2022!
 

Teilnehmer Runder Digitalisierung im ländlichen Raum mit Digitalministerin Dr. Kristina

Vorne (v.l.): Torben König (IT-Netzwerk e.V./Grenke AG) (hat den Gewinn für Julian Heinath, ebenfalls Grenke AG entgegengenommen); Ronny Tissen (ROQQIO GmbH); Jannik Bickel (quindata GmbH); Eric Dietrich (Universität Kassel); Erik Michel (GLS Germany GmbH) Hinten (v.l.): Reiner Brandt (IT-Netzwerk e.V./signet GmbH); Alexander Starke (IT-Netzwerk e.V./Starke+Reichert GmbH); Kai Georg Bachmann (Regionalmanagement Nordhessen GmbH); Michael Dietzsch (IHK Kassel-Marburg)

Die Teilnehmenden des jährlich stattfindenden Digitalforums Nordhessen, einem Experten-treffen der IT-Unternehmen und IT-Anwendungsunternehmen aus der Region, konnten sich erneut über die aktuellsten IKT-Themen der Region Nordhessen in spannenden Vor-trägen und Diskussionen austauschen. Die diesjährigen Vorträge standen unter dem The-menschwerpunkt „NewWork. Collaboration. SmartRegion.“ Die Veranstaltung der Regio-nalmanagement Nordhessen GmbH in Kooperation mit dem IT-Netzwerk e.V. fand in den Räumlichkeiten der IHK Kassel-Marburg in Kassel statt.


Vorab fand bereits das Austauschformat „Runder Tisch“ zwischen Digitalministerin Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus sowie regionalen Aktueren wie der IHK und der Handwerks-kammer, dem VHU, dem IT-Netzwerk, des Regionalmanagement Nordhessen und der AG der Wirtschaftsförderer unter Beteiligung des Regierungspräsidenten statt. Zum Beginn des Digitalforums wurden die Ergebnisse und frische Projektideen daraus vorgestellt, „die es nun mit Mut und unbürokratischer Unterstützung des Landes“ anzugehen gilt, wie Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer der Regionalmanagement Nordhessen GmbH hervor-hebt. Beispielhaft nennt er dabei die Idee eines Dorfgemeinschaftshauses 2.0, welches die Grundlage schaffen soll Co-Working und digitale Services mit der bewährten sozialen Struktur zu verbinden und insbesondere ländlichen Kommunen die Chance bieten soll, hier einen nächsten Schritt zu mehr Attraktivität im ländlichen Raum zu gehen.


Es wurden auch Leuchtturmprojekte wie das Werra-Meißner-Lab oder das Kompetenzzent-rum für Digitalisierung im ländlichen Raum (KDLR) als bereits gelungene Beispiele zur För-derung des digitalen Fortschritts in Hessen benannt. Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus hob hervor: „Die Digitalisierung des ländlichen Raums ist ein Ziel der hessischen Digitalstrategie, das wir insbesondere mit unserer Förderung smarter Kommunen und Regionen im Pro-gramm ,Starke Heimat Hessen‘ flankieren. In Nordhessen werden sehr gute Fortschritte gemacht. Werra-Meißner-Lab und KDLR sind zwei Beispiele, die zu einer weiteren Stär-kung der Region beitragen und daher vom Land gefördert werden. Die im Frühjahr erfolgte Gründung des KDLR ist aus einer Idee des Runden Tisches 2020 hervorgegangen, was zeigt, dass Digitalisierung als Gemeinschaftsaufgabe der unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteure gesehen wird. Das KDLR wird mit seinen Angeboten kleine und mittlere Un-ternehmen unterstützen, digitaler zu werden. Dies auch durch Transferangebote in weitere ländliche Räume Hessens. Darum ist es uns als Land wichtig, das KDLR in der Gründungs- und Aufbauphase mit insgesamt 450.000 Euro zu fördern.“


Die anschließende 16. Verleihung des IT-Awards der IT-Berufe in Nordhessen, der beson-dere schulische Leistungen im Umfeld der Informationstechnologie fördert, kürte Reiner Brandt, 1. Vorstandsvorsitzender des IT-Netzwerk e.V., die drei Preisträger: Jannik Bickel, quindata GmbH, Ronny Tissen, ROQQIO GmbH, und Julian Heinath, Grenke AG. David Bamberger, iad Marburg GmbH, erhielt den Sonderpreis „F&E Innovation“ für die Entwick-lung einer VR-Anwendung zum barrierefreien Lernen. Auch in diesem Jahr stellte die IHK Kassel-Marburg die Preisgelder für die Preise zur Verfügung, dafür danken wir ihr herzlich. "Der IT-Award ist ein Ansporn für junge Menschen, einen IT-Beruf zu erlernen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Er ist ein wichtiges Signal, das wir gerne unter-stützen“,betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes.


Nach einer kurzen Kaffeepause widmeten sich Themenvorträge den Schwerpunkten der Veranstaltung: „New Work“ und „Collaboration“. Referent Alexander Pöllmann, Abteilungs-leiter des Workplace & Service Managements bei der Viessmann IT Service GmbH, sprach über die Einführung von Google Workspace als zentrale Plattform für Kommunika-tion und Kollaboration. Beim zweiten Vortrag mit dem Titel „Modernes Arbeiten & Prozess-digitalisierung im Microsoft-Ökosystem“ referierten Susanne Quiel, Technical Specialist für Microsoft Teams bei Microsoft Deutschland, und Ragnar Heil, Channel Account Manager der Quest Software Inc, über neue Trends rund um die Zusammenarbeit, die Prozessdigita-lisierung und die Employee Experience in Microsoft Teams, Power Plattform und Microsoft Viva.


Den Abschluss der Veranstaltung bildete die dynamische Podiumsdiskussion. Gemeinsam diskutierten Dr. Lars Kleeberg von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner-Kreis mbH, Tim Oberlies, Gründer/Geschäftsführer von Network WF und Gesellschafter Dreiraum CoWorking, Kai Georg Bachmann, Susanne Quiel sowie Lukas Fröhlich, Digitali-sierungsmanager bei der WIKUS Sägenfabrik GmbH & Co. KG, über die Chancen, Risiken und Herausforderungen von New Work und Collaboration. Während Kai Georg Bachmann das Büro „als Ort des persönlichen Austausches sowie der persönlichen Vernetzung“ zur Stärkung des Teamgefühls hervorhebt, beschreibt Tim Oberlies New Work als „Verände-rung von Räumen. Durch Veränderung von Arbeits-/ Denkweisen und der gesamten Kultur kann der angepasste Raum auch sinnvoll genutzt werden.“ Hier fügt auch Dr. Lars Klee-berg hinzu, dass ländliche Räume von New Work und insbesondere von Coworking Spaces profitieren können.

Projektliste Runder Tisch
Dorfgemeinschaftshaus 2.0 - Das Wiederbeleben der Dorfmitte
Bürgermeister Andre Stenda, der im Bundesnetzwerk junger Bürgermeister für das Thema Digitalisierung zuständig ist sagt, „unsere Idee mit dem DGH 2.0 stößt bundesweit auf offe-ne Ohren“. Das DGH 2.0 verfolgt das Ziel, in bestehenden Dorfgemeinschaftshäusern, die zuletzt kaum noch durch die Bürger:innen genutzt wurden, ein neues, multifunktionales und vor allem digitales Zentrum entstehen zu lassen. Diskutiert wurden hierzu Ideen wie z.B. ein Coworking Space, Serviceterminals der kommunalen Verwaltung oder digitale Pa-ketstationen. Auch unter dem Stichwort „Smart Building“ soll zukünftig das Thema Energie-effizienz im DGH 2.0 aufgegriffen und umgesetzt werden. Kai Georg Bachmann fasst zu-sammen: „In den Dorfgemeinschaftshäusern findet mehr statt, wenn diese gut durchdacht, entwickelt und saniert sind. So werden diese von den Bürgerinnen und Bürgern mit offenen Armen angenommen, das spricht sich rum.“

Gute Nachsorge beginnt mit einer Vorsorge
Rückblickend haben verschiedene Akteure aus dem Gesundheitssektor (u.a. Apotheken, Kliniken, Physiotherapie und Ärzt:innen) und der IKT-Branche aus unserer Region Nord-hessen in einem Workshop die patientenorientierte Nachsorge App konkretisiert und in diesem Jahr den Abschluss der Notwendigkeit der Umsetzung vorgelegt.

Die digitale Reise durch Nordhessen und über die deutsche Märchenstraße
Die Visit Kassel PWA – das digitale Besucherinformations- und Leitsystem, gibt Tipps für die Städtereise nach Kassel, eine schnelle und einfache Orientierung und viele praktische Hinweise für den Aufenthalt in der documenta-Stadt. Die Zusammenarbeit der Regionalma-nagement Nordhessen GmbH und der Stadt Kassel hat zur Umsetzung des Projektes bei-getragen. Die neue kostenfreie App der Deutschen Märchenstraße wird den BesucherIn-nen der beliebten Ferienstraße zukünftig als smarte Ausflugs- und Reisebegleitung nicht nur zahlreiche digitale Informationen und Servicefunktionen, wie Routenplanung- und Navi-gation, zur Verfügung stellen, sondern auch mit innovativen Infotainment- und aufwendigen Augmented-Reality Elementen begeistern

Für mehr Nachhaltigkeit in der Region
Die Klimo-App für mehr Klimaschutz in der Region ist eine App, die rechtzeitig aufgrund der momentanen Lage, die angespannte Energiesituation, jetzt schon umgesetzt wird, um die Verbräuche klug zu reduzieren, CO2 zu sparen und um die Abhängigkeit der Energie-importe aus Drittstaaten zu reduzieren. Diese App wurde vom Forschungsprojekt ,,LESS is more“ der Uni Kassel ins Leben gerufen. Projektpartner: House of Energy, Kassel, Univer-sität Kassel, Frauenhofer IEE, Kassel, deNet, das Kompetenznetzwerk für dezentrale Energietechnologien, Energieeffizienz und Klimaschutz, twig bit technologies, Berlin. Die App wird neben dem Digitalministerium auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bereits jetzt schon gefördert.
 
Die Unternehmensinnovation der Unternehmen der Region Nordhessen
Ziel des Open Innovation Lab ist es, mit frischen Ideen, auch insbesondere mit hohem Maß an Digitalisierung, Unternehmen mit bestehenden Herausforderungen, zu unterstüt-zen. Das Projekt ist Teil der Open-Innovation Challenge (OIC).